Maintal unterstützt den Aufbau des Heimatschutzregiments in Hessen
Magistrat geht eine Partnerschaft mit der Bundeswehr für den Reservedienst ein
Der demographische Wandel ist eine große Herausforderung für den Arbeitsmarkt. Mit der Überalterung der Gesellschaft fehlen in vielen Bereichen Fachkräfte. Auch auf die Bundeswehr wirken sich Überalterung und rückläufige Zahlen bei den Soldat*innen aus. Dadurch fehlt es an aktiven Reservist*innen. In Kooperation mit Arbeitgebern aus der freien Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst möchte die Bundeswehr den Reservedienst stärken und erhält dabei Unterstützung von der Stadt Maintal.
Die Stadt Maintal ist einer von mehr 200 Arbeitgebern in Hessen, die sich bislang am Projekt „Partnerschaft für den Reservedienst“ beteiligen. Bürgermeisterin Monika Böttcher unterzeichnete dazu kürzlich die Partnerschaftsurkunde mit dem Landeskommando Hessen der Bundeswehr, die Oberstleutnant Alexander Bernstorff und Stabsunteroffizier Solis Burgos im Rathaus überreichten. Ebenfalls mit dabei war Johannes Seibel, Geschäftsführer von Dr. Höhl’s. Das Unternehmen unterzeichnete ebenfalls die Partnerschaftserklärung für den Reservedienst.
„Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat gezeigt, dass es relativ plötzlich zu einer ernsthaften Sicherheitslage kommen kann. Deshalb muss Deutschland auf einen möglichen Bündnis- oder Verteidigungsfall vorbereitet zu sein. Diese Sicherheitsleistung erbringen die Kameradinnen und Kameraden in der Bundeswehr sowie in der Reserve, die ebenfalls bei Katastrophenfällen im Inland für Unterstützung und Nothilfe sorgen“, begründete Bürgermeisterin Monika Böttcher die Entscheidung für eine Kooperation mit der Bundeswehr.
Denn die Reserve der Bundeswehr ist sowohl für die Landes- und Bündnisverteidigung, als auch für den Heimatschutz, sowie für Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements im Einsatz. Während der Corona-Pandemie etwa unterstützten Soldat*innen die Gesundheitsämter bei der Abnahme von Abstrichen oder der aufwändigen Kontaktnachverfolgung. Aber auch regionale Hilfeleistungen bei Katastrophen gehören zum Aufgabenfeld des Heimatschutzes.
Die neuen Dienstposten im Heimatschutzregiment stehen ehemaligen Soldat*innen, aber auch Ungedienten offen, die als Heimatschützer*innen in der Reserve ausgebildet werden können. Sie sorgen im Einsatzfall für den Schutz kritischer Infrastruktur, sichern Marsch- und Transportwege, leisten Hilfe bei Katastrophen und sind damit eine unmittelbare und unersetzliche Unterstützung der aktiven Streitkräfte. „Eine einsatzbereite Bundeswehr braucht eine einsatzbereite Reserve“, betonte Oberstleutnant Alexander Bernstorff beim Gespräch im Rathaus.
Die Aufgabenvielfalt erfordert eine flexible Reserve, die rasch verfügbar sein muss. Voraussetzung dafür ist die Einsatzbefähigung. Dazu braucht es jährliche Ausbildungen. Mit der Partnerschaft erklärt sich die Stadt Maintal bereit, den Aufbau des Heimatschutzes zu unterstützen, indem sie freiwillige übende Reservist*innen in den Reihen ihrer Mitarbeitenden im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten und operativen Anforderungen für Reservedienste freistellt und über die Möglichkeit informiert, als Reservist*in oder Ungediente*r für Ausbildungen der Reserve freigestellt zu werden.
„Mit der Partnerschaft bekennt sich der Magistrat der Stadt Maintal dazu, einen Beitrag für die Sicherung des Reservedienstes zu leisen und wertschätzt damit auch die Bedeutung der Bundeswehr“, so Böttcher. Die Personalwerbung für das Heimatschutzregiment beginnt im Herbst 2023 und soll insgesamt 1.200 Dienstposten besetzen.
Bild zur Meldung: Bürgermeisterin Monika Böttcher und Johannes Seibels von Dr. Höhl’s unterzeichneten die Partnerschaftsurkunde für den Reservedienst der Bundeswehr und unterstützen damit als Arbeitgeber den Aufbau eines Heimatschutzregiments in Hessen. Oberstleutnant Alexander Bernstorff übergab die Urkunde kürzlich im Rahmen eines Besuchs im Rathaus. Foto: Stadt Maintal