Zukunftspreis für das 1. Maintaler Stadtforum
Auswertung der Rückmeldungen liegt vor – Großes Interesse an den Themen „Wohnen“ und „Mobilität“
Wer sich mit seiner Stadt identifiziert, möchte deren Zukunft mitgestalten. Das ist besonders spannend in Zeiten großer Transformationen, etwa wenn es darum geht, Wohnraum ressourcenschonend zu schaffen, Mobilität klimafreundlich zu optimieren oder Klimaschutz bezahlbar zu realisieren. Im Rahmen des 1. Maintaler Stadtforums Ende Februar erhielten Interessierte Einblick in die großen Themen, die auch Maintal betreffen, und konnten ihre Meinung äußern. Dafür erhielt Maintal dieser Tage den Zukunftspreis des Großen Frankfurter Bogens – ausgelobt vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Die Auswertung der umfangreichen Bürgerbeteiligung ist jetzt öffentlich zugänglich.
In großer Anzahl und mit regem Interesse nutzten Bürger*innen anlässlich des Zukunftsforums die Gelegenheit, sich über konkrete Projekte in Maintal zu informieren und auszutauschen. Mehr als 700 folgten der Einladung in den ehemaligen Real-Markt in Dörnigheim. Begeisternd war dabei die große Zahl an Besucher*innen in allen Altersgruppen, die sich informierten und mit den städtischen Mitarbeiter*innen, den Vorhabenträger*innen und miteinander ins Gespräch kamen. Intensiv haben sie die Möglichkeit der Beteiligung genutzt und zu den Themenfeldern „Stadtentwicklung“, „Wohnen“, „Klima und Nachhaltigkeit“, „Sicherheit“, „Mobilität“, „Bildung und Soziales“, „Wirtschaft“, sowie „Kunst und Kultur“ persönliche Stimmungsbilder abgegeben.
„Die Rückmeldungen sind eine Einschätzung der aktuellen Situation, zeigen aber ebenso Bedarfe auf und geben uns wertvolle Anregungen für weitere Planungen“, bilanziert Monika Böttcher, Bürgermeisterin und Dezernentin für Stadtentwicklung. So beurteilten die Besucher*innen unter anderem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, hinterließen Anregungen zum demographischen Wandel, bewerteten alternative Mobilitätsangebote, priorisierten Vorhaben im Bereich der Stadtentwicklung, wählten Kriterien für ein qualitätsvolles Wachstum der Stadt aus oder nannten wichtige Eigenschaften bei der Schaffung von neuem Wohnraum. Durch Freitext-Notizen war es zudem möglich, ganz konkrete Hinweise zu geben, wie sich Maintal weiterentwickeln, welche Schwerpunkte gesetzt werden sollten.
Die Interaktionswand lud dazu ein, die Stadt der Zukunft zu skizzieren und Wünsche zu formulieren. Mittels der Rückmeldungen ist auch ein Bild der gegenwärtigen Lebenssituation entstanden. So ergaben die Antworten, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf grundsätzlich als gut bewertet wird, aber Handlungsbedarf besteht; dass sich mehr als die Hälfte der abstimmenden Personen bereits ehrenamtlich engagieren, für 20 Prozent aber noch das passende Angebot fehlt; dass die meisten Haushalte über ein oder zwei Autos verfügen, aber das Interesse an Alternativen zum motorisierten Individualverkehr groß ist.
Wenn es Wohnraum geht, ist vor allem Bezahlbarkeit für viele ein entscheidendes Kriterium, gefolgt von der Anbindung an Infrastruktur. Mit Blick auf die Entwicklung des Real-Geländes wird Einzelhandel, Klimaschutz und Qualität der Freiflächen wiederum Vorrang vor der Bezahlbarkeit gewährt. Ein Grund könnte sein, dass deutlich über 70 Prozent angaben, lokal einzukaufen, sodass großes Interesse an Einkaufsmöglichkeiten vor Ort besteht. Insgesamt betrachtet erfuhren die Themenfelder „Mobilität“, „Wohnen“ und „Wirtschaft“ die größte Resonanz.
„Nicht nur Einzelmeinungen zu bestimmten Themen zu hören, sondern ein breites Stimmungsbild zu erhalten, ist ungemein wertvoll und erlaubt, Vorhaben noch näher an den Bedürfnissen der Maintalerinnen und Maintaler auszurichten“, freut sich Böttcher über die vielfältigen Rückmeldungen. Ganz offensichtlich sei es gelungen, mit dem Stadtforum ein Format zu entwickeln, das eine breite Öffentlichkeit angesprochen habe.
Diese Ansicht teilt die Jury des Zukunftspreises des Großen Frankfurter Bogens (GFB). „Ihr Projekt hat die GFB-Zukunftspreis-Jury überzeugt, da es sich um ein gelungenes Beispiel für die Organisation und Durchführung stadtentwicklungsbezogener Beteiligungsprozesse für die Bürgerschaft handelt und es somit als ,Blaupause‘ für andere Städte und Gemeinden dienen kann. Die Jury möchte Sie dazu ermutigen, den erfolgreich beschrittenen Weg weiterzugehen“, heißt es von Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, in der Begründung für die Vergabe des mit 10.000 Euro dotierten Preises an die Stadt Maintal.
Die Auswertung, sowie die Ausstellungsplakate und weitere Informationen zum Stadtforum sind hinterlegt auf der Webseite www.maintal.de/maintaler-zukunft.
Bild zur Meldung: Das 1. Maintaler Stadtforum war eine Teamleistung, die den Bürger*innen den unmittelbaren Austausch mit Verwaltung, Politik und Vorhabenträger*innen ermöglichte. Das Bürgerbeteiligungsformat erhielt kürzlich den Zukunftspreis des Großen Frankfurter Bogens (GFB). Foto: Urban Media Project